Bauwerke, die die einen bewundern und die anderen verabscheuen. Die riesigen Betonbauten, die zumeist zwischen 1960 und 1980 in einem Stil errichtet wurden, der später als „Brutalismus“ bezeichnet wurde, hinterlassen nach der kommunistischen Ära bei vielen Tschechen einen schalen Nachgeschmack. In der Reportage, für die Kilian Kirchgeßner ausgezeichnet wird, zeigt er den deutschen Hörern eine etwas andere Betrachtungsweise. Die involvierten Protagonisten sehen in der brutalistischen Architektur ein künstlerisches Juwel, das notwendigerweise zum kulturellen und historischen Gedächtnis gehört, und setzen sich daher für ihre Erhaltung ein.
Ich habe für mich erkannt, dass hinter der brutalistischen Architektur viel mehr steckt als Brutalität, das Einnehmen von Raum und Dominanz. Es handelt sich genau genommen um Gebäude, die von den besten Architekten – und damit den besten Künstlern ihrer Zeit – mitgestaltet wurden.
Kilian Kirchgeßner
Brutalistische Zeitzeugen: Tschechiens Umgang mit der Architektur des Kommunismus
Diese Architektur und das neue Bewusstsein für ihre Bedeutung im heutigen Tschechien bringt Kilian Kirchgessner dem deutschen Radio-Publikum auf unterhaltsame und hintergründig-kluge Weise näher. So kann sich der Blick beim nächsten Besuch auch auf diesen Teil der tschechischen Baukultur richten.
Christoph Scheffer
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