Die deutsch-tschechischen Beziehungen sind heute so gut wie nie zuvor, wird in letzter Zeit oft gesagt. Das kann einem wie eine Phrase erscheinen, eine Banalität. Jiří Fiedor skizziert in seiner im Tschechischen Fernsehen ausgestrahlten Dokumentarfilmreihe die Entwicklung der Beziehungen zwischen Tschechen und Deutschen aus den böhmischen Ländern. Er folgt dabei nicht nur großen Ereignissen, sondern betrachtet verschiedene Ebenen dieses Zusammenlebens. Da er sich nicht davor scheut, sehr sensible und bis heute oftmals auch schmerzliche Themen anzuschneiden, ist es ihm gelungen, einen einzigartigen Zyklus zu schaffen, der den erforderlichen Kontext für die Aussage liefert, dass die deutsch-tschechischen Beziehungen gegenwärtig die „besten in der Geschichte“ sind und ihre Stärke begründet.
Es war eine Herausforderung für mich, in der Gesellschaft tief verwurzelte, aber unwahre Gedanken zu benennen und zu widerlegen. Die deutsch-tschechische Geschichte beinhaltete in den letzten siebzig Jahren auf beiden Seiten vielerlei Ungerechtigkeiten. Ich möchte auf diese Ungerechtigkeit hinweisen, damit sie in Zukunft vermieden werden können.
Jiří Fiedor
Das deutsch-tschechische Jahrhundert
Wie auch am Ende der ausgezeichneten Dokumentarfilmreihe gesagt wurde – „es finden sich immer wieder Gruppen und Personen, die konfliktreiche, historische Themen zielgerichtet dafür nutzen, ihre eigenen Interessen durchzusetzen, und damit die guten Beziehungen zwischen Deutschen und Tschechen infrage stellen“. Die Dokumentarfilme von Jiří Fiedor wirken genau entgegengesetzt, sie führen beide Seiten zueinander und bauen Spannungen und Hass ab.
Vojtěch Berger
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